Es war an einem warmen Sommertag des Jahres 1991, als der stellvertretende Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Bassen mit seiner Gattin die hölzerne Hochzeit beging. Bei diesem Fest wurde eine Idee geboren. Es sollte eine neue Band entstehen, wie sie noch keiner gesehen hat! Bei der Detail-Diskussion wurde bei ca. 2,4 o/oo pro Person das weitere Vorgehen vereinbart. Als erstes wurde beim örtlichen VIVO-Markt ein Eieressen angesetzt. Hier ist der Ursprung der Patzer zu sehen. Neben dem Namen wurde hier auch die Verteilung der Instrumente beschlossen.
Das Eieressen verlief relativ reibungslos, bis auf die reine Anwesenheit eines Oytener Ehepaares, welches von den Gastgebern dezent aber unmissverständlich vor die Tür gesetzt wurde.Das war ein Grund zum Jubeln und Trinken. Es wurde Bier und Steinhäger gereicht. Dabei spielte es keine Rolle, dass ein Teilnehmer, der im weiteren Verlauf nicht weiter von Belang ist, mit seinem neuen T-Shirt diverse unverdaute Speisereste aufwischte. Bei diesem Anblick erinnerte sich ein jeder an seine eigene Situation, und schon war der Name dieser unglaublichen Band unter Zeugen geboren:

Die Patzer… So soll es sein!

Der Name „Die Patzer“ hat also mitnichten etwas mit der musikalischen Qualität der Band zu tun. Vielmehr handelt es sich um die regelmäßigen Auswirkungen nach den diversen Trinkgelagen. Es verging quasi kein Wochenende, an dem nicht ein oder mehrere Mitglieder dieser Band aufgrund eines bei weitem übertriebenen Alkoholgenusses ge…patzt hat.
Was die Aufteilung der Instrumente angeht, so war man sich schnell einig. Da niemand irgend ein Instrument besaß, geschweige denn eines spielen konnte, wurde einfach gefragt, wer was machen möchte.

So wurde mal der eine zum Triangelhalter und der andere zum Bananenkisten-Bassist auserkoren. Leider konnte sich keines dieser Instrumente realisieren. Als erste Besetzung wurden die Patzer in den frühen Morgenstunden wie folgt gegründet:

• K. Suhling, Gesang
• Matthias „Dudi“ Weidenhöfer, Gitarre
• Peter C., Gitarre
• Jörg C., Gitarre
• Ehler W., Schlagzeug
• Jens Blohme, Bass-Gitarre

Im weiteren Verlauf des Sommers wurde zunächst ein Vertrag über die Band-Gründung verfasst und ein T-Shirt mit Tour-Daten aufgesetzt. Dann sollte es aber losgehen. Nach einem viertel Jahr, traten die Patzer erstmals in der Öffentlichkeit auf.

Bei der Weihnachtsfeier der Freiwilligen Feuerwehr Bassen wurde ein erstes Lied und ein Gedicht zum Besten gegeben. Die Zuschauer waren begeistert und motivierten alle zum Weitermachen.

Nach und nach wurden die notwendigen Instrumente erworben. Legendär ist Dudis erste E-Gitarre. Die „Yamaha se112“ erwarb er von einen in Geldnot geratenen einsamen Menschen für einen Appel und ein Ei. Obendrein bekam er noch einen Verstärker dazu. Diese Gitarre ist bis heute im Preis-Leistungs-Verhältnis unerreicht.

Peter wollte sogar einen Kurs bei der Kreisvolkshochschule belegen. Den Kurs konnte er nicht beenden, da dieser für klassische Musik war, und da passte seine E-Gitarre nicht zu den Kursanforderungen. Er versuchte den Kursleiter zwar noch zum Lied „Hell´s Bells“ zu überreden, als er aber dies ausgesprochen hatte, war der Kurs für ihn bereits beendet.
Das gemeinsame Üben konnte nach nur eineinviertel Jahren beginnen. Jedoch musste alsbald ein neuer Schlagzeuger gefunden werden, da der Tournee-Stress für Ehler zuviel wurde. So kam es, dass bereits im Frühjahr 1993 Lars Kruse dazustieß. Der große Vorteil war neben dem vorhandenem Schlagzeug (ausgeliehen) auch der neue Übungsraum in der Scheune seiner Eltern!

Der zweite Auftritt der Band war bei der Buddelparty im Dorf im Juli 1993. Es wurde ein Riesenerfolg. Leider musste man sich jedoch schnell von Lars als Schlagzeuger trennen. Diese unschöne Auseinandersetzung hatte zur Folge, das Jörg aus Solidarität (war seinerzeit in Mode) ebenfalls die Gruppe verließ. Als neuer Schlagzeuger ist der blutjunge Benjamin (Benni) Broßeit eingestiegen. Der erste, der bereits vor dem Eintritt in die Band Musikerfahrungen sammeln durfte. Für Jörg gab es keinen Ersatz.

In dieser Formation blieben die Patzer über mehrere Jahre bestehen. Die Auftritte waren bis auf eine Ausnahme als erfolgreich anzusehen. Nur der Auftritt in Bremen-Oberneuland führte zu einem kleinen Eklat in der jungen Patzer-Zeit. Dieser Auftritt, ist mit recht als verkorkst zu bezeichnen. Der Dank dieser Veranstaltung gilt den Ordnern, die die Band vor massiven Ausschreitungen geschützt hat. Ansonsten wurde kostenneutral auf diversen Familienfeien, Geburtstagen und Bandcontests gespielt.

Als ein Highlight ist sicherlich der Auftritt im Gasthaus Barning im Brillkamp anzusehen. Hier wurde vor mehreren Hundert (ca. 150) Besuchern ein abendfüllendes Programm mit drei Gruppen gegen Freisaufen geliefert. An Einzelheiten kann sich leider keiner erinnern.

Aufgrund diverser beruflichen und privater Vorhaben, kam jedoch die vielversprechende Laufbahn dieser Band ins Stocken. So war es ab August 1998, dass es keine musikalischen Aktivitäten mehr gab. Mehrere Versuche, die Band wieder zusammen zu bringen, scheiterten.

Erst im Sommer 2002 ergab sich eine neue Möglichkeit. Dudi, Benni und Jens holten in einem noch nie da gewesenen Kraftakt den alten Weggehfährten Jörg aus der Versenkung, Dudis Bruder Henning wurde angesprochen und der Bassist einer nicht genannten Hochzeitscombo Hajo Cordes kam als Sänger in Betracht. Aufgrund eines Sportunfalls von Benni wurde Hauke Cordes als zusätzlicher Schlagzeuger aufgenommen. Die Patzer sind wieder da. Nach inhaltlichen Differenzen hat Jörg die Band erneut verlassen. Eine partielle Rückkehr ist aber nicht ausgeschlossen. So sind sie heute in der Formation wie folgt zu bewundern:

• Hajo Cordes, Gesang
• „Dudi“ Weidenhöfer, Gitarre
• Henning Weidenhöfer, Gitarre
• Hauke Cordes, Schlagzeug
• Benni Broßeit, Schlagzeug und Gesang
• Jens Blohme, Bass-Gitarre

So sind die Patzer mittlerweile wieder unterwegs und werden vielleicht auch in Ihrer Nähe für Aufregung sorgen.

 

>>> Was passierte danach? Lies weiter in der The history of „Die Patzer“ 2